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MDG 317 0632-2

Rudolf Innig, Orgel

Olivier Messiaen (1908-1992) Complete Organ Works Vol. 6

Livre du Saint Sacrément

Auszüge aus dem Booklet

Das Livre du Saint Sacrement ist Olivier Messiaens letztes und längstes Orgelwerk, eine grandiose Synthese seines Schaffens und eine ergreifende Geste des Abschiedes. Anders als Johann Sebastian Bach, dessen letztes - ebenfalls achtzehnsätziges - Werk, die Kunst der Fuge, Fragment blieb, hatte Olivier Messiaen die Kraft und die Zeit, sein »musikalisches Testament« zu vollenden. Und anders als Gustav Mahlers neunte Sinfonie (um hier in ihrer epochalen Bedeutung vergleichbare Kompositionen zu nennen) ist das Livre du Saint Sacrement ein Abschied ohne jede Spur von Resignation oder Trauer. Die Zeichen des Abschiedes sind - typisch für den Komponisten und Menschen Olivier Messiaen - artifiziell und diskret zugleich. Es wäre ihm kompositorisch nicht in den Sinn gekommen, wie Johann Sebastian Bach am Ende des achtzehnten Satzes den eigenen Namen im musikalischen Alphabet seiner »langage communicable« (vgl. dazu das Booklet zu Vol. 4) wie eine Unterschrift unter sein letztes Werk zu setzen oder wie Gustav Mahler im Finalsatz seiner neunten Sinfonie »Lebe wohl« zu sagen mit einem Thema, das - den einleitenden Gedanken von Beethovens »Les Adieux«-Klaviersonate op. 81 noch überbietend - einen doppelten »Trugschluss« enthält. (Rudolf Innig)

Auszüge aus Rezensionen

„Innigs spielerische und geistige Souveränität ist den anspruchsvollen Herausforderungen dieser Partitur glänzend gewachsen.“ (FonoForum 1998, Interpretation und Klang: höchste Bewertung)

„…. eine ebenso überzeugende wie überragende Interpretation.“ (Klassik heute 1998, künstlerische Qualität, Klangqualität und Gesamteindruck beste Bewertung)

„A triumphant summary…shows that his complete Messiaen like his complete Mendelssohn must be taken seriously.“ (Gramophone, 1999)

“Now, the imaginative modern – specialist, Rudolf Innig, adds his alternative, and a great one at that. Rudolf Innig clearly feels the presence of something all-consuming in the score, for his performance, fundamentally, is humble and transparent, qualities nowhere more apparent than in the gossamer ‘The hidden god, a reflection on Aquina’s avowal of the deity hidden on the Cross. Yet Innig also presses the emotionally charged movements like the ‘Act of Faith’, where incessant, repeated chords alternate with Lisztian roulades and runs. Between, he steps his virtuosity in Messiaen’s sonic and theological principles. Each gesture, each interpretive nuance – and there are numerous reminders that Innig’s performance is personal and distinct – serves to enhance Messiaen’s faith. So one cannot escape the devout mystery and probity that Rudolf Innig brings in such full measure to the Livre du Saint Sacrement. This performance promises to invigorate the soul.” (Fanfare, 1999)

“rigoreux, précis” (Repertoire, 1999)